Unabhängiger 7‑Monats‑Langzeittest im anspruchsvollen Nordsee‑Revier (6 Inspektionen) bestätigt die Wirksamkeit von F2 ECO: Makrobewuchs blieb bis zum Ende außergewöhnlich niedrig (≈ ≤10 %), Biofilm ließ sich sanft entfernen, und alle Farben performten gleich. Ein früher, schonender Early‑Clean (8–12 Wochen) verbessert die Stabilität über die Saison.
Warum dieser Report wichtig ist
Wer biozidfrei schützen will, muss zwei Dinge beweisen:
- Begrenzung von Makrobewuchs (Seepocken, Röhrenwürmer, Muscheln, etc.) und
- einfache Reinigung von Weichbewuchs ohne Beschädigung der Beschichtung.
Genau das hat ENDURES B.V. im Auftrag von Ocean Coatings (Hersteller von F2) in einem langen Real-World-Test untersucht – unabhängig, im Tidenhafen Den Helder (Nordsee), über 30 Wochen mit 6 Inspektionen. Getestet wurden vier F2 ECO-Farben (Bronze, Blau, Grau, Schwarz) in dreifacher Replikation und drei Tiefen.
Kurz erklärt: Wirkprinzip von F2 ECO
F2 ECO ist kein klassisches (giftiges) Antifouling, sondern eine harte, extrem glatte Low‑Energy‑Oberfläche – vergleichbar mit einer sehr hochwertigen Antihaft‑Schicht, aber umweltfreundlich: also ohne Silikon, PFAS/PTFE oder sonstige Toxine. Zwei Effekte arbeiten zusammen:
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Schlechte Anhaftung: Bewuchsorganismen finden wenig „Grip“ und haften wenn nur schwach und oberflächlich.
- Leichtes Lösen: Fahrt durchs Wasser, Wellenbewegung oder ein sanftes Abwischen erzeugen Scherkräfte, die frühen Bewuchs wieder entfernen – ohne die Beschichtung zu beschädigen. Das Ergebnis: Weniger harter Bewuchs (der wirklich bremst) und leichte Pflege statt jährlichem Neuanstrich.
Makrobewuchs vs. Biofilm
Biofilm/Weichbewuchs = der Schleimfilm und feine Algen (z. B. Mikro‑/Kieselalgen). Das ist meist optisch störend, aber hydrodynamisch relativ harmlos und mit einem Wisch weg.
Makrobewuchs = die größere, hartschalige Organismen (> 1 mm): Seepocken, Röhrenwürmer, Moostierchen (Bryozoen), Seescheiden (Tunicaten), Muscheln oder junger Seegras‑Ansatz. Genau diesen schweren Bewuchs hält F2 sehr niedrig – und das macht einen großen Unterschied beim Treibstoffverbrauch und bei der Geschwindigkeit.
Wer ist ENDURES?
ENDURES B.V. ist ein unabhängiges marines Forschungs‑ und Beratungsinstitut mit Sitz in Den Helder (Niederlande). Das Team untersucht Werkstoffe und Beschichtungssysteme unter realen maritimen Bedingungen – mit Schwerpunkten auf Biofouling, Korrosion und Beschichtungstests. Auftraggeber sind u. a. Werften, Reedereien, Beschichtungshersteller und Behörden. Für den vorliegenden Test nutzte ENDURES ein standardisiertes Panel‑Setup im Tidenhafen Den Helder sowie wiederholte Hebe‑/Fototermine und eine Bewertung gemäß anerkannten Leitlinien.
Testdesign in 60 Sekunden
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Ort & Dauer: Den Helder Harbour, Juli 2024 – Februar 2025 (7 Monate), sechs Hebe‑/Fototermine (T1–T6).
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Panels & Auswertung: PVC‑Paneele, visuelle Bewertung gemäß ASTM D6990 und ECHA‑Guidance; Makrobewuchs (z. B. Seepocken, Röhrenwürmer, Tunicaten) von Biofilm/Schleim klar getrennt.
- Cleaning‑Test: Nach 18 Wochen (T4) wurde die untere Hälfte einer Replikat‑Serie pro Farbe nur mit Meerwasser & weichem Tuch viermal sanft gewischt; anschließend weitere Wochen beobachtet.
Die wichtigsten Ergebnisse
Praxisfazit: F2 ECO verhindert dicken, harten Bewuchs (kritischer Hartbewuchs) und macht leichten Schleimbelag leicht abwischbar. Alle Farben wirken gleich gut; ein früher, sanfter Clean‑Up hält die Fläche dauerhaft glatt.
1) Makrobewuchs bleibt niedrig
Am Ende des Expositionszeitraums war Makrobewuchs auf F2‑Paneelen auf maximal ~10 % begrenzt (Kontrollpaneele ohne Beschichtung waren dagegen großflächig überwachsen, v. a. von Tunicaten).
2) Farben performen gleich
Zwischen Bronze, Blau, Grau, Schwarz zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit.
3) Fouling‑Release in der Praxis
Gerade zu Saisonbeginn (Peak‑Seepocken‑Phase) hafteten Pocken oft nur locker; beim Anheben der Racks waren sie seitlich gelöst – ein Hinweis auf die niedrige Oberflächenenergie der F2‑Beschichtung.
4) Reinigung: Biofilm geht leicht ab, Hartbewuchs hält länger
Der Gentle‑Clean (Meerwasser + weiches Tuch) entfernte den Biofilm und anderen Weichbewuchs gut. Hartbewuchs (z. B. Röhrenwürmer, Bryozoen) blieb zunächst teilweise sitzen.
In den Wochen nach dem Cleaning (T5–T6) nahm dieser Hartbewuchs nicht weiter zu und haftete spürbar schwächer. Bei normaler Fahrt durchs Wasser oder bei einer späteren sanften Nachreinigung ließ er sich lösen. Insgesamt blieb die Makrobewuchs‑Abdeckung auf F2 im Vergleich zur unbeschichteten Kontrolle sehr niedrig.
Ein Blick in die Daten
- 4 Wochen (T1): Viel Biofilm (Saisonspitze, warmes Wasser), Kontrollen mit stärkerem Algen‑/Tunicatbewuchs.

- 8–12 Wochen (T2–T3): Teilweise abgelöste Pocken/Tunicaten beim Bergen; Kontrollen fast vollflächig bewachsen.
- 18 Wochen (T4): Cleaning‑Test durchgeführt; Vorher/Nachher‑Fotos zeigen deutlich bessere Cleanability der F2‑Paneele vs. Kontrolle.
- 26–30 Wochen (T5–T6): Trotz dickerem Biofilm bleibt Makrobewuchs niedrig; Farbunterschiede: keine.
Cleaning‑Test (T4): Methodik, Beobachtung, Ableitungen
In Woche 18 wurde ein früher, schonender Pflegeeingriff simuliert: Die untere Hälfte einer Replikat‑Serie pro Farbe wurde im nassen Zustand ausschließlich mit Meerwasser und einem weichen Tuch sehr behutsam viermal abgewischt. Zusätze oder erhöhter Druck kamen nicht zum Einsatz. Ziel war es, einen praxistauglichen Early‑Clean zu überprüfen, der realistisch an Bord umsetzbar ist.
Unmittelbar nach dem Cleaning zeigte sich, dass
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Biofilm und anderer Weichbewuchs mit geringem Aufwand entfernt werden konnten.
- Hartbewuchs – etwa Röhrenwürmer oder Bryozoen – blieb vereinzelt bestehen, wies jedoch eine erkennbar schwächere Haftung auf als auf unbeschichteten Kontrollflächen.
Dieses Bild ist mit dem Fouling‑Release‑Prinzip konsistent: Die niedrige Oberflächenenergie der Beschichtung reduziert die feste Anhaftung, sodass frühe, geringe Scherkräfte ausreichen, um initiale Besiedler zu lösen.
In den Folgewochen (T5–T6) blieben die gereinigten Bereiche sichtbar glatter und zeigten weiterhin niedrigen Makrobewuchs. Die Ergebnisse stützen eine konservative Praxisempfehlung: Je nach Revierbedingungen ist ein einmaliger Early‑Clean nach etwa 8–12 Wochen sinnvoll. Als Methode bieten sich ein weiches Tuch/Mikrofaser im Wasser oder niedriger Wasserdruck an.
Saisonplan mit F2 ECO (Praxis‑Fahrplan)
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Nach dem Auftragen: Beschichtung gemäß Anleitung aushärten lassen und in Betrieb nehmen.
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Woche 8–12: Einmaliger Early‑Clean: Rumpf im Wasser mit weichem Tuch/Bürste abwischen. Ziel: den frühen Biofilm zu entfernen, um eine nachfolgende Besiedlung durch Makroorganismen zu erschweren.
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Danach: Je nach Revier bedarfsgerecht (oft reicht 1–2× pro Saison) sanft reinigen.
- Winterlager: Kein jährliches Neuanstreichen erforderlich; kontrollieren, ggf. punktuell reinigen.
Hinweis: Reviere unterscheiden sich. Den Helder (Nordsee) ist ein anspruchsvolles Testrevier – wer dort gut performt, hat in vielen anderen Gebieten tendenziell weniger Aufwand.
Fazit
Der ENDURES‑Test bestätigt, was viele Bootseigner aus der Praxis berichten: F2 ECO hält Makrobewuchs außergewöhnlich niedrig, und lässt sich mit sehr geringem Aufwand sauber halten. Kombiniert mit einem frühen, einmaligen Easy-Clean‑Up bleibt die Oberfläche lange glatt.
Insgesamt ist dieses Ergebnis – gemessen am anspruchsvollen Revier, der stationären Exposition der Panels und der langen Testlaufzeit – bemerkenswert gut und entspricht der Zielsetzung des Systems: den hydrodynamischen Widerstand niedrig zu halten und die Reinigung zu vereinfachen – ganz ohne Biozide.
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